Warum fotografiere ich Hochzeiten?
Hast du schon mal darüber nachgedacht warum du Hochzeiten fotografierst?
Ich erzähle dir jetzt gerne warum es für mich der einzig wahre Beruf ist!
Um meine Geschichte und mein Warum besser zu verstehen müssen wir einmal in meine Vergangenheit reisen, zu meinem 9 Jahre alten ich, welches damals gesagt hat: ich werde nie heiraten und Liebe, das kenn ich nicht.
Ja ich habe lange Zeit in meinem leben nicht an die Liebe geglaubt. Warum?
Meine Mutter hat sehr früh meinen Vater geheiratet.
Ich kann mich nicht mehr ganz genau an ihn erinnern, da er schon sehr früh verstarb, genauer gesagt hatte er sich das Leben genommen. Und ich war zu dem Zeitpunkt wirklich noch jung (9 Jahre).
Denn für mich war das an, was ich mich erinnern konnte, keine Zukunft die ich für mich wollte. Für mich war das, was ich erlebt hatte keine Liebe. Und deswegen hatte ich diesen Entschluss gefasst.
In meinen ‘jungen Jahren’ bin ich an diverse Bekanntschaften geraten, die mir auch nicht wirklich das Gefühl gegeben haben, geliebt zu werden oder mir zeigten was denn Liebe nun wirklich ist. Also sollte meine Reise weitergehen.
Bis ich im Jahr 2009, im November, bei einer Party, Marcus, meinem jetzigen Verlobten über den Weg lief. Oder besser gesagt, im Club (Kap Tormentoso, für alle die aus Stuttgart kommen, wird das ein Begriff sein) direkt vor ihm stand und in seine blauen Augen blickte.
Und ich wurde von ihm ignoriert. Wahnsinn, diese Typ ist echt frech, dachte ich mir. Bis sich dann hinterher herausstellte, als wir dann schon zusammen waren, dass er dachte, ich sei die Freundin meines Bruders. Denn er kannte zwar meinen Bruder, wusste aber nicht, dass er eine Schwester (mich) hatte.
Tja, nach der ersten, 6 Stunden langen Unterhaltung im Club, fuhr er mich dann auch zu meinem Bruder nach Hause, denn dort durfte ich schlafen nach der Party. Und 2 Tage später gab es die nächste Verabredung, 2 Tage darauf die nächste und der erste Kuss folgte. Von dem Zeitpunkt war alles klar, wir waren ein Paar. Und es war so unkompliziert.
Er stellte meine Welt komplett auf den Kopf. Er hat mich dazu gebracht, wieder an die Liebe zu glauben. Was mir zuerst wirklich nicht leicht gefallen ist, denn davor kannte ich sie ja nicht. Mir wurde sie nie gezeigt.
Er hat mit mir sehr schwere Zeiten durchgemacht, hell yeah es gab wirkliche viele davon, in denen er immer zu mir gehalten hat, obwohl er schon längst hätte das Weite suchen können, was er zu meinem Glück, nie getan hat. Denn er hatte es wirklich nicht leicht. Aber das ist eine Geschichte, die den Rahmen dieses Blogposts sprengen würde.
Aber er blieb bei mir. Zeigt mir jeden Tag aufs Neue, dass er mich liebt.
Egal ob es kleine Dinge sind, wie mir meine Lieblingsschokolade mitzubringen, wenn er gerade einkaufen ist und weiss, dass ich das liebe. Wenn er extra für mich kocht, wenn ich einen langen Tag hatte. Solche kleinen Dinge machen für mich eine Liebesgeschichte aus. Das Händchenhalten beim Warten in der Schlange, Kuscheln auf dem Sofa, bis mein Kopf ganz schwer wird und ich begleitet von seinem Herzschlag, einschlafe.
Wenn wir im Auto sitzen und an einer roten Ampel warten müssen und uns küssen, ja das ist so unser Ding.
Es sind nicht die grossen Dinge die die Liebe zwischen einem Paar ausmachen, es ist das kleine Unscheinbare. Und genau deswegen liebe ich es Hochzeiten zu fotografieren. Diese Mini Augenblicke voller Zuneigung und Vertrauen, für andere sichtbar zu machen. Jedes Paar hat eine eigene Körpersprache und seine eigene Art die Liebe zueinander auszudrücken, ich habe es mir zur Aufgabe gemacht eben das herauszufinden und in den Bildern festzuhalten. So können sie sich auch in schweren Zeiten noch einmal ihre Bilder anschauen und sich erinnern, was ihre Liebe ausmacht.
Ja Marcus ist der Grund warum ich wieder an die Liebe glaube, weil ich sie selbst erfahren habe. Weil ich geliebt werde.
<3 Julia
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