The Last Goodbye- Neuseeland im Lockdown

Puhhhh heute zeige ich euch die letzten Bilder unserer Neuseelandreise und ich habe sehr gemischte Gefühle.

Ich vermisse Neuseeland wirklich, egal was uns in den letzten Wochen vor der Heimreise passiert ist. Immerhin haben sie jetzt dort alle ein normales Leben, von dem wir hier nur träumen können.

Aber erstmal der Reihe nach:

Unser letzter Stopp war bei Taranaki und wir machten uns dann weiter auf den Weg Richtung Turangi auf, den Marcus wollte unbedingt eine bestimmte Wanderung machen. Dazu aber später mehr, denn das Wetter war nicht gut genug um diese Wanderung zu machen. Also vertrieben wir uns die Zeit mit anderen Orten die wir besuchen konnten. Z.B. die Hukka Falls und Taupo.

Diese Farbe des Wassers ist einfach unfassbar schön. Hier ist kein Photoshop nötig.

Und danach haben wir dann im Tongariro National Park eine kleine Wanderung gemacht. Leider war die Sicht nicht gut, sonst hätten wir hier schon den bekannten Schicksalsberg aus Herr der Ringe gesehen. Aber das sollte das Highlight der nächsten Tage werden.

Leider war hier der Zeitpunkt gekommen, als unser Reisebüro uns Bescheid gab, dass egal welchen Flug sie uns buchten, er jedes mal storniert wurde und es so aussieht, also wir nicht aus Neuseeland zurück kommen würden. Klar hatten wir uns gewünscht dort zu bleiben, aber eher unter anderen Umständen 🙂

Der Alpine Crossing- Tongariro National Park

Oh ja ganz früh morgens um 7:00 haben wir den Shuttelbus genommen und der hat uns an den Anfang des 19km Tracks gebracht. Innerlich hatte ich mich schon auf eine harte Wanderung eingestellt, aber ich sollte noch überrascht werden. Denn mein Zwerchfell hatte sich durch die Angst nicht mehr nach Hause zu kommen, immer mehr verkrampft und somit bekam ich immer weniger Luft. Und mein Brustwirbel hatte gleich auch noch gedacht, er wolle Probleme machen und somit taten mir auch noch die Rippen weh. Keine guten Voraussetzungen für so einen krassen Anstieg. Und the devil’s staircase hatte es wirklich in sich.

Immer wieder machten wir Pausen um zu verschnaufen oder mal kurz auf die Toilette zu gehen. Der Anblick des Vulkangesteins war aber faszinierend und ich muss sagen, es war der beeindruckendste Walk in Neuseeland. Wenn es am Red Crater nur wärmer gewesen wäre. Windig und mit 2 Grad war es wirklich kalt. Aber wunderschön wir ihr gleich sehen werdet.

Als Herr der Ringe Fans ist das ein absolutes Muss!

Und dann ging bei uns die Nachricht auf dem Handy ein, dass Neuseeland sich im Level 3 befindet. Das bedeutete, Abstand zu anderen und wenn man sich krank fühlte zuhause bleiben. Wir versuchten noch auf der Durchreise nach Hamilton einmal einen kleinen Stopp an den Hukka Falls zu machen. Vieles war schon für Touristen gesperrt und ich war wirklich froh, dass wir noch die Chance hatten den Tongariro zu laufen. Einen Tag später wäre das nicht mehr möglich gewesen.

Und dann erreichte uns eine Nachricht auf dem Handy, dass in 2 Tagen ganz Neuseeland im Level 4 ist. Was bedeutet, man muss dort bleiben wo man sich gerade befindet, nicht mehr reisen und man darf das Haus nur zum Einkaufen oder für den Arzt verlassen. Einen kleinen Spaziergang in der Nähe der Wohnung war gerade noch erlaubt. Mehr nicht. Die Strassen waren leer gefegt und die Angst war überall greifbar.

Unsere Flüge waren komplett storniert und wir mussten notgedrungen auf die Rückholaktion von Deutschland warten. Wenn wir 9000€ pro Person gehabt hätten, hätten wir noch mit Quatar heimfliegen können, ja leider hatten wir das nicht mehr auf der hohen Kante. Wie viele andere auch nicht, die mit uns festsaßen.

Also vergingen die Tage langsam, es gab Netflix und Essen, wir versuchten nicht durchzudrehen, was nicht einfach war. Wir hatten Kontakt mit anderen die ebenfalls auf einen Rückflug warteten und versuchten uns gegenseitig Mut zu machen.

An Schlaf war nicht zu denken, denn wir waren nicht ausgepowert. Der Cortisolspiegel konnte nicht abgebaut werden und somit langen wir nachts wach. Geplagt von Panikattacken, da wir nicht wussten wann wir heimkommen würden.

Wir liessen uns auf jede Liste setzen um irgendwann dann Bescheid zu bekommen, dass wir einen Platz auf der Warteliste des Fluges hätten.

Also mussten wir um 5:00 morgens am Flughafen sein, unser Auto abgeben in der Hoffnung, dass wir einen Platz im Flieger bekommen würden.

Und nach langer Wartezeit durften wir endlich einchecken. Allerdings sagten unsere Tickets, dass wir nicht nebeneinander sitzen würden.

26h in der Economy und dann nicht neben dem Partner sitzen mit dem man sich angemeldet hat. Wer hatte sich dieses System ausgedacht? Die ganze Zeit hiess es, man solle in seiner Bubble bleiben und im Flugzeug war dann auf einmal alles egal?!

Zum Glück konnte ich meine Nebensitzerin fragen, ob sie tauscht. Und Tränen der Erleichterung flossen über meine Wangen.

An Schlaf war während des Fluges nicht zu denken. 9 Filme schaute ich an. Tränen flossen weiter und ich wollte einfach nur heim. Als wir in Bangkok zwischen landeten, durften wir nicht aussteigen. Es wurde aufgetankt und wir bekamen etwas Warmes zu essen. Eine willkommene Abwechslung zum Essen im Schuhkarton was Chips und Kekse beinhaltete.

Die Nerven lagen bei allen blank und die Crew versuchte ihr bestes um uns bei Laune zu halten. Begaben sich aber ebenfalls immer wieder in ihren sicheren Bereich um wenig Kontakt zu uns zu haben.

Auch jetzt, wenn ich an diesen Moment denke, kommen mir die Tränen. Es war belastend und ich wünsche so etwas niemandem. Ich war einfach nur dankbar, dass ich Marcus an meiner Seite hatte und dass wir auf dem Heimweg waren und nur noch wenige Stunden hatten, die wir durchhalten mussten.

Wer das nicht selbst miterlebt hat, der kann da leider nicht mitreden. Und ich hoffe ihr müsst es auch nie.

Aber eines wissen wir ganz sicher:

2026 möchten wir wieder dort hin. Dieses Mal für 6 Monate. Denn Neuseeland ist wunderschön und hat einfach ein Stück von unserem Herzen behalten. Auch das kann man nur verstehen, wenn man selbst einmal dort war.

xoxo, Julia

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